Hainholz, ein Dorf im

 

Wandel der Zeit.... 





Der hannoversche Chaptain Rottorf hatte in aller Eile Soldaten gesammelt und führte sie in großer Unordnung hinaus. Die meisten hatten kein Schuss Kraut und Loth bei sich. Der Feind wich zurück und lockte die Hannöverschen bis vor Hainholz. 



Das Dorf Hainholz

Bei diesem „Gefecht vor Hainholz” wurde viel Blut vergossen. Viele Männer bezahlten zwar ihre Treue zur Stadt und zum Dorf Hainholz mit dem Leben, aber dem General Gronßfeld misslang sein Plan und die Stadt blieb verschont.

Zwei Jahre später, am 8. Juli 1634 sah Hainholz noch einmal durchmarschierende feindliche Truppen. Der Kommandant von Minden, Graf von Waldeck, zog mit 4000 Mann über Neustadt- Osterwald und zwischen 6 und 7 Uhr abends durch Hainholz. Sein Angriffsziel war Hildesheim, aber in einer Schlacht bei Heisede wurden die feindlichen Truppen fast völlig vernichtet. Auch in unserer Neuzeit ist dieses Gefecht von Hainholz, nicht in Vergessenheit geraten. Die neuen Nebenstraßen der Schulenburger Landstraße Tragen die Namen derer, die im „Gefecht bei Hainholz” mitgekämpft hatten. Krepenstraße – Schachtebeckweg – Mogelkenstraße – Sokelandstraße – Grambartstraße – Meelbaumstraße.



St. Marienkirche zu Hainholz

Vor ca. 500 Jahren, wurde die St. Marienkirche erstmals in der hannoverschen Chronik erwähnt. Der Chor wurde Anfang des 15. Jahrhundert erbaut und beherbergte einst ein wundertätiges Marienbild, zu dem Menschen von weither zu Wallfahrten aufbrachen. Die Kirche und der Turm wurden 1825-1828 neu erbaut. Wer 1979 in Hannover den Schützenumzug gesehen hatte, konnte im Festzug die von der Schützengesellschaft Hainholz dargestellte Gruppe, „Eine Wallfahrt zur Maria von Hainholz” sehen. In dieser Kirche bin ich getauft, konfirmiert und auch getraut worden. 1920 mussten wir als Chorknaben noch die Luftbalken für die Orgel treten, damit die Kirchenorgel ihre Töne von sich geben konnte. Heute ist das nicht mehr notwendig. 1891 wurde das Dorf Hainholz in die Hauptstadt Hannover eingemeindet.



Pilgerstein zu Hainholz

Seit vielen Jahrzehnten ist auch ein Teil der Bevölkerung sportlich tätig. Der erste Sportverein war der Turn-Club Hainholz- Er gründete sich bereits 1887. Geturnt wurde damals auf dem Grundstück hinter der Filiale der Stadtsparkasse in der Schulenburger Landstraße. Es war die erste Turnhalle in Hainholz.

1901 hatten sich 7 radsportbegeisterte Männer dem neuen Verkehrsmittel mit Leib und Seele verschrieben und gründeten den Radfahrverein Orkan.

Die schießsportbegeisterten Hainhölzer Bürger gründeten am Abend des 25. August 1908 die Schützengesellschaft Hainholz. Weitere Gründungen waren der Nordstädter Turnverein von 1909, der VfV von 1910, die ersten Kleingartenvereine Feierabend und Krügersruh von 1911 sowie die Freien Schwimmer von 1919.

Der zweite Weltkrieg hatte den Sportvereinen die Trainingsstätten und Vereinsheime mit allem Inventar verwüstet. Von der Turnhalle der Bürgerschule in der Voltmerstraße standen nur noch die Grundmauern. Unter freien Himmel und unter großen Schwierigkeiten begann der R.V. Orkan wieder mit dem Training. Vor jedem Übungsabend mussten wir mit Eimern und Scheuerlappen den Fußboden reinigen. Wenn es zu schlimm war ging es einfach in ein Klassenzimmer, die ja alle ausgebrannt waren. Ungebrochen begann bei allen Sportvereinen wieder der Aufbau und die Vereinsarbeit. Die Freien Schwimmer bauten in der Helmkestraße, auf dem heutigen Karl König Platz, ihr eigenes Freibad. Da dieses Bad bald zu klein wurde, baute die Stadt 1955 in der Voltmerstraße ein neues Schwimmbad.

Von dem damaligen kleinen Dorf Hainholz ist heute ein großer Stadtteil von Hannover geworden.

Verfasst und zusammengetragen von dem „Hainhölzer Original“ und unserem Ehrenvorsitzenden


Ferdinand Schinkel